The dark side of tiktok: delving into the addiction phenomenon

TikTok-Sucht - Wenn das Leben auf 15 Sekunden begrenzt ist

Als eine der weltweit am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen hat TikTok Millionen von Nutzern in ihren Bann gezogen. Doch wie bei vielen anderen sozialen Medien besteht auch hier die Gefahr einer TikTok-Sucht, also dem übermäßigen und zwanghaften Gebrauch der App. In diesem Artikel werden Ursachen, Merkmale und Folgen der TikTok-Sucht beleuchtet, und es wird diskutiert, wie man dieser Problematik entgegenwirken kann.

Was ist Tiktok?

TikTok ist eine Social-Media-App, mit der Benutzer kurze Videos, meist musikalisch unterlegt, erstellen und teilen können. Dabei reicht das Spektrum an Inhalten von Tanz- und Comedy-Videos bis hin zu persönlichen Momentaufnahmen. Die Plattform wurde vor allem wegen ihrer einfachen Bedienung und der eingängigen Musikuntermalung sehr beliebt und hat insbesondere bei Jugendlichen großen Erfolg.

Merkmale einer TikTok-Sucht

Eine TikTok-Sucht zeichnet sich durch eine obsessiv-zwanghafte Nutzung der App aus, die den Alltag und die Lebensqualität des Betroffenen deutlich beeinträchtigt. Dies äußert sich in verschiedenen Verhaltensweisen:

  • hoher Zeitaufwand: Der Konsum von TikTok-Videos nimmt einen Großteil des Tages ein, oft zulasten anderer Aktivitäten und Verpflichtungen.
  • Interessenverlust: Hobbys, soziale Kontakte und andere Interessen werden vernachlässigt, da TikTok zur Hauptbeschäftigung wird.
  • Ablenkung von Problemen: TikTok dient als Flucht aus dem Alltag oder als Ablenkung von negativen Emotionen und Schwierigkeiten.
  • Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation: Das zwanghafte Nutzen von TikTok führt zu emotionalen Hochs und Tiefs sowie zu Frustration und Reizbarkeit bei fehlender Nutzung der App.

Folgen der TikTok-Sucht

Eine Tiktok-Sucht kann diverse negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit sowie für die Lebensqualität des Betroffenen mit sich bringen:

  • soziale Isolation: Aufgrund der Vernachlässigung anderer Interessen und dem Rückzug ins Digitale können Freundschaften und Familienbeziehungen leiden.
  • körperliche Beschwerden: Ständiges Starren auf das Smartphone und langes Sitzen oder Liegen können zu Verspannungen, Schmerzen und Haltungsschäden führen. Zudem steigt die Gefahr für Übergewicht und Bewegungsmangel durch eingeschränkten Sport- und Freizeitausgleich.
  • schlechte Schul- oder Arbeitsleistung: Ständige Ablenkung durch TikTok-Videos führt häufig zu einer Abnahme der Konzentration und Leistungsfähigkeit in Schule, Studium oder Beruf.
  • Finanzielle Probleme: Eine häufige Folge von Online-Sucht ist das Ausgeben großer Geldsummen für In-App-Käufe oder zur Verbesserung der eigenen Social-Media-Präsenz.

Ursachen der TikTok-Sucht

Die Gründe für eine TikTok-Sucht können vielfältig sein:

  • Belohnungssystem: Tiktok hat ein ausgeklügeltes Belohnungssystem, welches Nutzer dazu motiviert, immer mehr Zeit auf dem Portal zu verbringen. Angefangen bei Likes und Kommentaren bis hin zu steigenden Follower-Zahlen bleiben die Anreize für die Content-Erstellung bestehen.
  • Sozialer Vergleich und Selbstwertstärkung: Die App bietet Möglichkeiten, sich mit anderen Benutzern zu messen und Bestätigung in Form von Aufmerksamkeit zu erhalten. Dadurch wird ein temporär gesteigertes Selbstwertgefühl erzeugt.
  • Einfache Bedienung und unbegrenzter Content: Der unkomplizierte Zugang zu einer schier endlosen Menge an Videos ermöglicht es den Nutzern, ständig neue Inhalte zu konsumieren und dabei leicht die Zeit zu vergessen.
  • Vulnerabilität: Personen, die Schwierigkeiten im Umgang mit negativen Emotionen oder Problemen haben, können durch die Ablenkung in Form von TikTok-Videos eine temporäre Erleichterung erfahren und deshalb vermehrt zur App greifen.

Individuelle Risikofaktoren

Es gibt auch bestimmte individuelle Faktoren, die das Risiko für eine Entwicklung einer TikTok-Sucht erhöhen können:

  • Jugendliches Alter: Jugendliche sind aufgrund ihrer noch fehlenden Impulskontrolle anfälliger für süchtigmachende Verhaltensweisen.
  • Genetische Veranlagung: Genetische Prädispositionen können dazu führen, dass manche Menschen eher zur Entwicklung einer Sucht neigen als andere.
  • Vorliegende psychische Störungen: Personen mit psychischen Auffälligkeiten wie ADHS, Depressionen oder Angststörungen haben ein höheres Risiko, eine TikTok-Sucht zu entwickeln.

Prävention und Hilfe bei TikTok-Sucht

Um der Entstehung einer TikTok-Sucht entgegenzuwirken bzw. Betroffenen zu helfen, gibt es verschiedene Ansätze:

  1. Bewusste Nutzung: Setze dir feste Zeitlimits für die Nutzung von TikTok und schaffe klare Grenzen zwischen Online- und Offline-Aktivitäten.
  2. Ausgleich schaffen: Sorge für einen Ausgleich, indem du anderen Aktivitäten und sozialen Kontakten genügend Raum gibst. Hierzu können Sport, Hobbys oder das Treffen mit Freunden zählen.
  3. Selbstreflexion: Achte auf eigene Warnsignale und reflektiere regelmäßig dein Verhalten in Bezug auf TikTok.
  4. Professionelle Hilfe suchen: Bei Anzeichen einer TikTok-Sucht sollte frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, um der Gefährdung entgegenzuwirken. Hierbei bieten sich Beratungsstellen, psychologische Einrichtungen sowie Experten aus dem Bereich Medien- und Internetsucht als erste Anlaufpunkte an.

Vorteile einer bewussten TikTok-Nutzung

Wenn du dich aktiv dafür entscheidest, Tiktok nur in Maßen zu nutzen, kannst du dennoch Spaß an der Plattform haben und einige positive Aspekte genießen:

  • Kreativität fördern: Tiktok bietet unzählige Möglichkeiten, dich künstlerisch auszudrücken und dabei neue Interessen und Talente zu entdecken.
  • Neue Lerninhalte entdecken: Auch Bildungs-, Informations- oder Ratgebervideos finden Platz auf Tiktok und können inspirieren oder weiterbringen.
  • Globale Vernetzung: Du kannst auf Tiktok Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenlernen und dich beispielsweise über Lebensstile, Sprachbarrieren oder Traditionen austauschen.

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